Was ist das (operativ eingesetzte) Magenband?
Bei einem Magenband handelt es sich um ein verstellbares Silikonband, das bei einer Operation um den oberen Teil des Magens gezogen wird. So wird der Magen künstlich in einen kleinen Vormagen und einen grösseren Restmagen geteilt.
Geschichte des Magenbandes
Schon seit den Fünfziger Jahren suchen Chirurgen nach operativen Möglichkeiten, extremes Übergewicht eindämmen zu können. In der Adipositas-Chirurgie wird das Magenband seit Anfang der 80er Jahre verwendet und zählte daraufhin lange Jahre zu der häufigsten operativen Methode zur Gewichtsreduktion. Anfänglich waren die eingesetzten Silikonbänder noch nicht verstellbar. Erst 1986 wurde das erste Band eingesetzt, dass sich vom Arzt justieren ließ.
Wann kann es eingesetzt werden?
Die Magenband Operation kommt zum Einsatz, wenn Diäten und konservative Behandlungsmethoden (d.h. nicht-operative Massnahmen) keine Wirkung zeigen oder nicht möglich sind.
Wie funktioniert das Magenband und wie lange wird es genutzt?
Durch das Band wird der Eingang des Magens verengt und auch der Durchmesser des Magens reduziert. So soll ein natürliches Essverhalten unterstützt werden. Isst der Patient zu viel, verspürt er ein Druckgefühl im Oberbauch und muss gegebenenfalls erbrechen.
Das Band führt somit zu einem schnelleren Sättigungsgefühl, weil der Vormagen einen entsprechenden Dehnungsreiz an das Gehirn sendet. Treten keine unerwünschten Komplikationen auf, ist das Silikonband so konzipiert, dass es seinen Träger ein Leben lang begleiten kann.
Unter welchen Voraussetzungen wird es eingesetzt?
Das Band wird bei Menschen eingesetzt, die unter krankhafter Adipositas leiden. Das ist in der Regel der Fall, wenn der Körpermasseindex (BMI) entweder über 40 kg/m² liegt oder mindestens 35 kg/m² beträgt und bereits Gesundheitsschäden durch das Körpergewicht vorliegen.
Ausserdem muss mindestens zwei Jahre lang nachgewiesen werden, dass eine Therapie zur Gewichtsreduzierung durchgeführt wurde und keinen Erfolg hatte. Das Band eignet sich insbesondere für junge und motivierte Patienten, denn es lässt sich verhältnismässig leicht wieder entfernen. Nur in begründeten Ausnahmefällen wird es bei minderjährigen Patienten eingesetzt (Quelle: adimed.ch).
Wie hoch sind die Kosten für eine Magenband OP
Die Preise für das Magenband können je nach Klinik und Einrichtung variieren. Die OP selbst kostet zwischen 6.500 und 8.000 CHF (oder mehr). Nicht enthalten sind dabei Kosten, die durch Arbeitsausfall und Nachsorge (z.B. Medikamenteneinnahme, weitere Blutuntersuchungen) entstehen oder durch Komplikationen während der Operation.
Die Krankenversicherungen übernehmen die Zahlungen meist nur bei medizinischer Indikation, also sollte vor einem Eingriff mit dem behandelnden Arzt und dem Versicherer Rücksprache gehalten werden.
Wann kann ein Magenband nicht genutzt werden?
Es gibt Menschen und Situationen, bei denen der Einsatz nicht geeignet ist.
Insbesondere, wenn der Magen bereits operiert wurde oder Fehlbildungen aufweist, ist vom Einsetzen abzuraten. Auch Magengeschwüre, Suchterkrankungen und unbehandelte Essstörungen wie Bulimie sprechen dagegen.
Schwangere und Menschen, die dauerhaft auf gerinnungshemmende Medikamente angewiesen sind, dürfen sich kein Band einsetzen lassen (Quelle: ifb-adipositas.de)
Welche Risiken und Probleme können auftreten?
Die Zahl der Operationen geht in den letzten Jahren immer mehr zurück. In Langzeitstudien wird angemahnt, dass fast 80 Prozent der Patienten nach spätestens zehn Jahren Probleme haben.
Beispielsweise kann sich die Speiseröhre ausdehnen, was Schluckbeschwerden und Reflux zur Folge haben kann. Dabei läuft ein Teil des Mageninhalts zurück in die Speiseröhre. Außerdem kann das Band verrutschen oder zu eng anliegen. Wird es lockerer um den Magen geschlungen oder entfernt, nimmt der Patient wieder zu.
Zu weiteren Risiken, die der Eingriff mit sich führt, gibt es keine übergreifende Einstimmigkeit in der Fachwelt. Relativ häufig wird über Thrombosen oder gerissene Nähte sowie Blutungen berichtet (Quelle: gesundheits-lexikon.com).
Wie ändert sich die Ernährung mit einer Magenband OP?
Problematisch zeigt sich oft der Verzehr von lang-faseriger Kost wie Rind, Schwein und mancher Gemüsesorten. Grundsätzlich verlangsamt sich die Nahrungsaufnahme, denn übermäßiges Essen führt zu Druckgefühlen im Bauchraum. Viele Patienten berichten davon, dass sie mehrere kleine Portionen über den Tag verteilt zu sich nehmen (müssen).
Kann ich trotz Magenband weiter zunehmen?
Das ist grundsätzlich auch bei einem intakten Band möglich. Insbesondere wenn hochkalorische Nahrungsmittel und Flüssigkeiten konsumiert werden, die das Band ungehindert passieren können.
Kommt es zum Jojo-Effekt?
Solange das Band korrekt eingesetzt bleibt, es zu keinen Komplikationen kommt und das Essverhalten sich wie gewünscht verändert hat, tritt normalerweise kein Jojo-Effekt ein. Wird es allerdings entfernt oder geweitet und der Betroffene zeigt wieder dasselbe Essverhalten wie vor der OP, ist damit zu rechnen, dass auch das Körpergewicht wieder ansteigt.
Wie schnell nehme ich mit dem Magenband ab?
Dies ist von individuellen Faktoren abhängig. Wird mit Hilfe des Bandes die Ernährung erfolgreich umgestellt, gibt es Berichte über sehr motivierte Patienten, die innerhalb von zwei Jahren die Hälfte ihres Übergewichts reduzieren konnten. Allerdings ist hier die Mithilfe des Betroffenen notwendig, denn ohne eine dauerhafte Ernährungsumstellung wird kaum Gewicht reduziert.
Welche operative Alternativen gibt es?
Magenverkleinerung
Magenbypass
Magenballon
Hierbei wird ein Teil des Magens vollständig operativ entfernt, wodurch das Sättigungsgefühl des Patienten beim Essen schneller eintritt. Ist die Operation erst einmal überstanden und ausgeheilt, sind weitere Komplikationen eher unwahrscheinlich.
Zu dieser Methode liegen allerdings nur wenige Erkenntnisse aus wissenschaftlichen Untersuchungen vor. Ausserdem ist der Prozess nicht reversibel, der Magen bleibt also für immer verkleinert.
Zusammenfassung für den Einsatz des operativen Magenband:
Obwohl die Operation mehrere Tausend Franken kostet, sind die Erfolgsaussichten für eine dauerhafte Reduzierung des Körpergewichts ohne zusätzliche Maßnahmen eher gering. Dazu kommen Einschränkungen bei der Ernährung und die durch die Operation entstehenden Risiken.